Tipps bei der Verabreichung von Sondennahrung
Bei der Verabreichung von Sondenkost über
eine PEG kann es zu verschiedenen Komplikationen
kommen. Hier bekommen Sie Tipps zum Umgang und
Lösungsvorschläge bei auftretenden Komplikationen.
Lassen Sie sich aber auf jeden Fall auch weiteren
Fachleuten informieren (Sanitätshaus, mobiler
Pflegedienst, Krankenhaus…).
- Verabreichen
Sie die Sondenkost immer nach den abgesprochenen
und verordneten Richtlinien
(Geschwindigkeit,
Menge, …)
- Verabreichen Sie niemals
andere flüssige Speisen
(Suppen o. ä.) durch die Sonde (nicht
verordnete Sondenkost nur im Notfall). Diese
können das
Material des Schlauches angreifen und zerstören
- Spülen Sie die Sonde vor
und nach jeder Verabreichung von Sondenkost,
bei jeder Unterbrechung und vor und
nach jeder Medikamentengabe immer mit Tee,
Wasser oder stillem Mineralwasser (30ml) durch,
um den Schlauch
freizuhalten und ein Verstopfen zu vermeiden
- Spülen Sie die Sonde auch
mindestens dann einmal täglich durch, wenn
Ihr Angehöriger
(vorübergehend) die Nahrung oral
aufnehmen kann
- Bei Medikamentengabe
durch die Sonde achten Sie darauf,
dass die Medikamente
vollständig in
Flüssigkeit aufgelöst sind.
Dazu empfiehlt es sich, diese vorher
zu zu zermahlen. Verabreichen
Sie jedes Medikament einzeln, das Mörsern
und Auflösen von verschiedenen
Medikamenten zur gleichen Zeit kann
zu einer ungewollten
chemischen
Reaktion führen. (Achten Sie am
besten schon bei der Verordnung des
Arztes darauf, dass die Medikamente
in einer Form verordnet werden, die
das
Mörsern
und Auflösen ermöglicht!
Am günstigsten
ist die Verordnung von Medikamenten
in Tropfenform, da so eine direkte
Verabreichung
möglich ist!)
- Verabreichen Sie
die Medikamente niemals gleichzeitig
mit der Sondenkost
oder
in diese hineingerührt.
Zwischen den Arzneistoffen und Nährstoffen
der Nahrung könnte es so zu
Wechselwirkungen kommen, die die
Wirkung der Medikamente
negativ beeinflussen
könnte. Des Weiteren kann es
zur Klumpenbildung und dadurch zu
Verstopfungen
der Sonde kommen
- Neben Tee kann
auch abgekochtes Leitungswasser
oder stilles Mineralwasser
verabreicht
werden. Da diese Gaben meist in
großen
Mengen geschehen, denken Sie an
die möglichen Nebenwirkungen vieler
Tees. Verwenden Sie daher möglichst
nur Kamillen- oder Fencheltee.
Nehmen Sie niemals Fruchtsäfte
oder Früchtetees, da diese
die Sondennahrung gerinnen lassen
und
so die Sonde verstopfen.
- Achten
Sie auf die Verabreichung der
Sondenkost in Zimmertemperatur,
entnehmen
Sie die Nahrung
niemals zur sofortigen Verwendung
aus dem Kühlschrank.
- Halten
sie regelmäßige Ernährungspausen
ein, verteilt über den Tag
und/oder nachts (nach Verordnung)
- Um eine bakterielle Kontamination
zu vermeiden, wechseln sie das Überleitsystem
alle 24h. Ein Ausspülen
mit heißem Wasser ist nicht
ausreichend, sie riskieren damit
die Gesundheit Ihres Angehörigen!
- Verabreichen
Sie die Sondennahrung immer
in sitzender Position Ihres
Angehörigen oder Oberkörperhochlagerung
(30-45°) bei Bettlägerigen.
Halten Sie diese Positionen
bis 30 Minuten nach der Gabe
ein
- so
verhindern Sie einen Rückfluss
der Nahrung, ein Verschlucken
und eine eventuelle Aspiration
- Lassen Sie Nahrungs- und Flüssigkeitsbehälter
nicht offen stehen.
- Bewahren
Sie geöffnete Flaschen immer im Kühlschrank
und verbrauchen Sie diese
am gleichen Tag. Bei Zimmertemperatur sind
bereits geöffnete Flaschen nur 8 Stunden
haltbar!
- Verstopfte Sonde:
Versuchen Sie niemals die
verstopfte Sonde gewaltsam
durch hohen
Druck (kleinvolumige
Luerspritze) oder
mittels eines langen
dünnen Gegenstands wieder
durchgängig gemacht werden - Sie könnten
dadurch den Sondenschlauch perforieren oder Ihren
Angehörigen verletzen. Holen Sie sich Rat oder
Hilfe von der betreuenden Fachperson. Kann auch die
Fachkraft die Sonde nicht wieder durchgängig
machen, gilt:
Bei einer Verstopfung
muss die PEG gewechselt
werden!
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