Ganzkörperwäsche
Das
Waschen eines anderen Menschen ist eine sehr intime
Angelegenheit, auch und oft gerade dann, wenn es
sich um Familienmitglieder handelt. Sie sollten
daher immer darauf achten, dass Sie die Intimsphäre
Ihres Angehörigen nicht verletzen.
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Pflegen Sie
in einer angenehmen Atmosphäre, sorgen Sie
für einen ausreichenden Sichtschutz oder
dafür, dass Sie mit dem Zupflegenden alleine
sind.
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Legen Sie immer
nur gerade den Körperteil frei, der gerade
gewaschen werden soll. Dadurch fühlt sich
ihr Angehöriger nicht völlig entblößt.
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Stellen Sie
alle benötigten Gegenstände in Reichweite
bereit. Sie vermeiden so unnötige Wege und
müssen den zu Pflegenden nicht alleine lassen.
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Solange Ihr
Angehöriger in der Lage ist zu sitzen, führen
Sie die Körperpflege am Waschbecken aus.
Das erleichtert nicht nur ihm eine selbständige
Körperpflege, sondern auch vor allem Ihnen
Übernahme der Körperwäsche.
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Vermeiden Sie
Zugluft und achten Sie auf eine angenehme Raum-
und Wasser-temperatur, gerade alte Menschen sind
besonders empfindlich. Das Wasser sollte nicht
zu warm, aber auch nicht zu kalt sein. Am besten
lassen Sie Ihren Angehörigen die Temperatur
mit der Hand testen.
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Beginnen Sie
mit der Pflege beim Gesicht und „arbeiten“
Sie sich dann bis zu den Füßen vor.
Waschen Sie als allererstes die Augen vorsichtig
aber gründlich von außen nach innen,
da diese besonders infektionsgefährdet sind.
Beim weiteren Waschen beginnen Sie körperfern
und waschen dann „zu sich hin“, so
verhindern Sie, dass bereits gewaschene und getrocknete
Körperteile wieder nass werden.
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Waschen Sie
immer mit leichtem Druck zum Herzen hin, das fördert
den Blutfluss und kann den Kreislauf ein bisschen
in Schwung bringen!
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Trocknen Sie
den zu Pflegenden gut ab! Besonders die Stellen
zwischen den Fingern und den Zehen oder an Stellen,
an denen Haut auf Haut liegt wie z. B. in Hautfalten
oder unter dem Busen bei Frauen. An diesen Stellen
bilden sich durch zurückbleibende Feuchtigkeit
bevorzugt Rötungen, Risse oder Pilzinfektionen.
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Nehmen Sie statt
eines Waschlappens lieber einen Waschhandschuh.
Dieser lässt sich besser halten, vor allem
für den zu Pflegenden, wenn dieser noch mithelfen
kann.
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Bei der Körperpflege
im Bett sollten Sie unter den Körperteil,
der gerade gewaschen wird, ein Handtuch zum Schutz
der Bettwäsche legen.
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Altershaut ist
durch den allgemeinen Alterungsprozess geprägt
und dadurch äußerst empfindlich. U.
a. ist die Elastizität der Haut im Alter
stark herabgesetzt, es kommt zu einer verstärkten
Faltenbildung, zu Pigmentveränderungen (z.
B. Altersflecken) und einer Herabsetzung von Hautdrüsenfunktionen.
Die Altershaut braucht daher eine besondere Pflege.
Es gibt verschiedene spezielle Pflegeserien für
die Altershaut auf dem Markt. Diese Pflegeprodukte
sind meist sehr gut, auf die Dauer aber leider
auch sehr teuer. Die oft genannte und günstige
Alternative von reinem Öl wie z. B. Babyöl
im Waschwasser hat keinen Nutzen, da das Öl
lediglich auf dem Wasser schwimmt und nicht in
die Haut einzieht. Verwenden Sie besonders nähr-
und vitalstoffreiche Pflegemittel. Bei der Auswahl
von Pflegemitteln sollten Sie auf folgendes achten:
Trockene
Altershaut:
- vermeiden Sie Seife, nehmen Sie stattdessen
Waschlotion
- verwenden sie Cremes, Salben und Lotionen auf
Wasser-in-Öl-Basis
- vermeiden Sie Franzbranntwein oder andere Einreibungsalkohole,
da diese die Haut zusätzlich entfetten
Fettige
Altershaut:
- nehmen Sie zum Waschen kein heißes,
sondern nur warmes Wasser
- verwenden Sie alkoholische Lösungen zum
Einreiben
- versehen Sie stark fettige Haut mit einem
dünnen Puderfilm
Außerdem:
Wenn möglich sollten Sie allerdings immer
die gewohnten und vertrauten Körperpflegemittel
verwenden!
Tipp:
Rosmarinlotion als Waschzusatz wirkt belebend,
Lavendellotion beruhigend!
Wichtig: Benutzen Sie bei der
Verwendung von den verschiedenen Cremes und
Salben und bei der Intimpflege Einmalhandschuhe,
um sich selbst vor möglichen Wirkungen
oder Infektionen zu schützen.
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