Morbus
Parkinson: Pflege
und Therapie
Therapie
Es gibt es verschiedene Therapien, die vom behandelnden
Arzt verordnet werden können:
- Krankengymnastik
- Wärmetherapien
- Logopädie
- Ergotherapie
- Massagen
Die medikamentöse Einstellung ist bei der
Therapie der Parkinsonerkrankung von großer
Wichtigkeit. Es gibt verschiedene Wirkstoffe und
unzählig viele Präparate, die Anwendung
finden. Die Wirkstoffe und ihre Wirkungsweisen
zu benennen, Präparate aufzuzählen und
Verordnung und Einnahmevorschriften zu erklären,
würde hier viel zu weit führen und für
Laien wahrscheinlich nicht besonders hilfsreich
sein. Darum sei hier nur die Wichtigkeit einer
medikamentösen Therapie erwähnt mit dem
Hinweis darauf, dass zur richtigen Einstellung
des Betroffenen regelmäßige Arztbesuche
dringend erforderlich sind.
Pflege
Ärztliche Betreuung: Der Parkinson-Erkrankte
sollte sich in guten fachlichen Händen befinden,
entweder beim langjährigen Hausarzt oder bei
einem Neurologen oder Spezialisten. Da die Betroffenen
oft über ein erhöhtes Misstrauen verfügen,
sollte ein oftes Wechseln des behandelnden Arztes
vermieden werden. Der Arzt sollte sich regelmäßig
und ausreichend Zeit nehmen. Durch das verlangsamte
Reden benötigen die Betroffene mehr Zeit und
Ruhe als andere, um seine Probleme zu schildern.
Am Anfang ist es wichtig, dass zwischen den Arztbesuchen
nicht allzu viel Zeit verstreicht, damit der Arzt
Veränderungen im Krankheitsverlauf rechtzeitig
feststellen und darauf reagieren kann.
Zeitfaktor: Dem Parkinson-Erkrankten sollte
für
alle Tätigkeiten ausreichend Zeit und Ruhe
zur Verfügung stehen. Manchmal ist es für
die Betroffenen hilfreich, wenn Sie bei bestimmten
Aufgaben wie z. B. dem Essen alleine gelassen werden.
Die Gesellschaft von anderen kann ihnen das Gefühl
vermitteln, beobachtet zu werden, die Aufgabe dann
besonders gut zu erfüllen endet dann oft im
Gegenteil. Als Folge zieht der Betroffene es beim
nächsten Mal vielleicht eher vor, ganz auf
das Essen zu verzichten.
Ein
fester Tagesplan gibt dem Betroffenen Sicherheit.
In einem Zeitplan können alle Termine und
Aufgaben eines Tages festgelegt werden, angefangen
von der Einnahme der Medikamente, über Essenszeiten,
Zeiten für Übungen, Arztbesuche, soziale
Kontakte usw. Versorgung mit Hilfsmitteln: Durch
die Symptomatik der Parkinson-Erkrankung kommt
es bei den Betroffenen
zu vermehrten Schwierigkeiten bei der Erfüllung
der täglichen Aufgaben wie Kleiden, Nahrungsaufnahme
oder Einhaltung der Hygiene. Eine gute und umfassende
Versorgung mit Hilfsmitteln erleichtert dem Pflegebedürftigen
den Alltag und erhält und fördert die
Selbstständigkeit. Beispiele:
- Gehhilfen wie Rollstuhl oder
Rollator u.a.
- Verdickte Griffe zum besseren
Greifen von Stiften u.a.
- Spezielles Essbesteck,
Teller & Trinkgefäße
- Knöpfhilfen,
Anziehhilfen, Greifhilfen
- Spezielle
Kleidung
Download-Tipp: Ein Antragsformular
für eine
Pflegehilfsmittel finden Sie unter www.pflegezentrum.de/download.html
Mahlzeitengestaltung: Durch den
Tremor ist der Pflegebedürftige oft sehr eingeschränkt
und behindert bei der Nahrungsaufnahme. Der Weg
vom Teller zum Mund muss so kurz wie möglich
sein, um ein Herunterfallen der Nahrung zu verhindern.
Der Stuhl sollte so nah wie möglich am Tisch
stehen, der Tisch lieber etwas zu hoch als zu niedrig
sein. Bei einer unruhigen Hand ist das Essen mit
dem Löffel einfacher und sicherer zum Mund
zu führen als mit der Gabel. Trinkgefäße
sollten nur bis zur Hälfte gefüllt sein,
um ein Überschwappen des Getränks zu
vermeiden.
Wohnungsgestaltung: Je besser
die Wohnung auf den Betroffenen und seine Behinderungen
oder Einschränkungen
ausgerichtet ist, desto besser und länger
ist ein Verbleiben und die Pflege in dieser möglich.
Einige Tipps zur Gestaltung des Wohnumfelds (siehe
auch Kapitel Wohnen):
- Anbringung eines Handlaufs
- Installation eines Treppenlifts
- Vermeidung von künstlichen
Barrieren
- Vermeidung von Teppichkanten
und grob gemusterten
Böden
- Rutsch– und standfeste
Möbel
- Gerade Stühle mit
hoher Rückenlehne
und Armlehnen
- Anpassung der
Betthöhe, z. B. durch Holzklötze
- Ausstattung des Bades durch
Haltegriffe, Toilettensitzerhöhung,
höhenverstellbares Waschbecken,
Duschstuhl, Badewannensitz
- Installation von Sprechanlagen,
Türspionen
usw. in passender Höhe
Finanz-Tipp: Die Pflegeversicherung
bezuschusst Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen
Umfelds, sprich Umbaumaßnahmen im persönlichen
Wohnraum, mit bis zu 2.557,00 Euro je Maßnahme.
Nach Beendigung einer Maßnahme, z. B. der
behindertengerechten Ausstattung des Bades, kann,
bei einer veränderten Pflegesituation, eine
neue Maßnahme beantragt werden. |