Hören
und Hörbehinderung
Das
Hören ist nicht nur ein wichtiges Kommunikationsmittel,
sondern auch verantwortlich für den Gleichgewichtssinn.
Eine Verschlechterung des Hörvermögens
oder der totale Verlust stellen für den Betroffenen
eine starke Beeinträchtigung des täglichen
Lebens dar. Die Störungen können angeboren
sein oder durch Trommelfellverletzungen oder
Infektionen
entstehen. Ein Hörsturz ist eine plötzliche
Minderung des Hörvermögens, ein- oder
beidseitig, das oft mit Ohrgeräuschen einhergeht.
Die genaue Ursache eines Hörsturzes ist
unbekannt, wichtig ist das sofortige ärztliche
Eingreifen.
Tinnitus
Mit dem Begriff Tinnitus werden
Ohrgeräusche bezeichnet. Oft tritt ein Tinnitus
nach einem Hörsturz auf. Die Ohrgeräusche
können unterschiedlich laut sein. In einigen
Fällen sind sie so intensiv und stören
die Schlaf- und Konzentrationsfähigkeit so
weitreichend, dass die persönliche Lebensführung
stark eingeschränkt ist.
Tipps für den Umgang mit Hörbehinderten
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Schauen Sie
den Pflegebedürftigen im Gespräch immer
an und sprechen sie laut, deutlich und langsam,
so dass er die Möglichkeit hat von den Lippen
abzulesen.
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Unterstreichen
Sie Gesagtes mit eindeutiger Mimik und Gestik.
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Erschrecken
Sie den Pflegebedürftigen nicht mit plötzlichen
Bewegungen oder Berührungen von hinten, lassen
Sie sich vor Handlungen immer sehen und deuten
Sie an, was Sie machen wollen.
-
Besuchen Sie
mit Ihrem Angehörigen regelmäßig
den H-N-O-Arzt und lassen Sie einen Hörtest
machen.
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Motivieren Sie
Ihren Angehörigen zu einem Hörgerät,
wenn es sinnvoll ist und Verbesserung verspricht.
Achten Sie darauf, dass es richtig und regelmäßig
genutzt wird.
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Nutzen Sie mögliche
Hilfsmittel wie z. B. Telefonverstärker (mit
Licht), Infrarot-Hörsysteme („Hören
ohne Stören“), Lichtsignalanlagen für
Tür oder Telefon (Umwandlung von akustischen
Signalen in optische), …
Sollte Ihr Angehöriger ein Hörgerät
benutzen, dann gibt sollten sie für den richtigen
Umgang mit ihm und dem Hörgerät verschiedenen
Verhaltensweisen beachten:
Tipps im Umgang mit Hörgeräten
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Machen Sie sich
selbst mit der richtigen Bedienung und Pflege
eines Hörgerätes vertraut.
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Um einen optimalen
Sitz und ein größtmögliches Hörqualität
zu garantieren, sollte ein Hörgerät
immer individuell angepasst sein!
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Um unangenehmes
Pfeifen zu vermeiden, schalten Sie das Hörgerät
beim Einsetzen und Herausnehmen aus.
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Achten Sie darauf,
dass das Hörgerät richtig im Ohr sitzt.
Um das Einsetzen zu erleichtern, können Sie
die Haut leicht einfetten.
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Schützen
Sie das Gerät immer vor Feuchtigkeit (vermeiden
sie z. B. das Tragen im Badezimmer).
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Hörgeräte
müssen regelmäßig gesäubert
werden. Für die Reinigung gibt es spezielle
Reinigungs- und Hilfsmittel. Das Ohrpassstück
wird regelmäßig mit lauwarmem Wasser
gereinigt, der Schallkanal anschließend
mit Hilfe eines Gummiblasballs getrocknet. Das
Hörgerät selber sollte immer mit einem
trockenen und weichen Tuch gereinigt werden, verwenden
Sie niemals Wasser oder Alkohol! Reinigen Sie
auch das Batteriefach regelmäßig und
gründlich mit einem trockenen und weichen
Tuch.
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Schützen
Sie das Hörgerät vor starken Stößen,
direkter Sonneneinstrahlung und extremer Kälte.
Legen Sie nie auf eine Heizung, tragen Sie es
nicht beim Fönen der Haare oder bei beim
Benutzen von Haarspray.
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Legen Sie beim
Reinigen des Gerätes ein weiches Tuch zum
Schutz unter das Gerät.
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Sorgen Sie immer
für einen ausreichenden Vorrat an passenden
Batterien (erhältlich beim Hörgeräteakustiker,
in Apotheken oder im Pflegezentrum-Sanitätshaus
siehe Finanz-Tipp unten).
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Legen Sie das
Hörgerät bei der Durchführung von
Röntgenaufnahmen ab.
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Versuchen Sie
nie ein Hörgerät selber zu reparieren,
suchen Sie immer einen Hörgeräteakustiker
auf.
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Wenn das Hörgeräte
nicht tragen wird, sollte es immer abgeschaltet
sein. Falls es längere Zeit nicht benutzt
wird, oder sie unsicher sind, ob es tatsächlich
ausgeschaltet ist, empfiehlt es sich, die Batterie
herauszunehmen.
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Achten Sie darauf,
dass die Batterien immer richtig eingelegt sind
(Zeichen auf der Batterie entsprechen den Zeichen
im Batteriefach).
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Tipp: Um herauszubekommen
ob die Batterie im Hörgerät leer ist,
halten Sie das eingeschaltete Gerät in der
hohlen, geschlossenen Hand: bei Pfeiffgeräuschen
hat die Batterie „noch Saft“!
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Hörgeräte
haben oft eine hohe Verstärkung. Vermeiden
Sie daher laute Geräusche und lautes Hantieren,
da dieses starke Schmerzen verursachen kann.
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Schreien Sie
niemals in das Ohr, sondern sprechen sie einen
Hörgeräteträger immer in „normaler“
Lautstärke und direkt von vorn an.
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Das richtige
Einsetzen von Hörgeräten ist besonders
für alte Menschen schwierig, aber unbedingt
notwendig, wenn das Hörgerät korrekt
funktionieren soll. Leiten Sie Ihren Angehörigen
gut an, übernehmen Sie das Einsetzen wenn
nötig.
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Das Hörgerät
sollte möglichst immer getragen wird, vor
allem bei Gesprächen und Pflegehandlungen,
so dass der Pflegebedürftige alles Wichtige
auch mitbekommt.
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Bettlägerige
können ihr Hörgerät nicht immer
tragen. Durch das Liegen in kann das Hörgerät
verrutschen und zu Rückkopplungsgeräusche
oder Schmerzen durch Druck führen. Achten
Sie darauf, dass das Gerät nur eingesetzt
wird, wenn dies vermieden werden kann.
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Achten Sie auf
regelmäßige Untersuchungen beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
Ein Kontrollbesuch sollte alle 3-4 Monate erfolgen.
Der Arzt sollte auch die regelmäßige
Reinigung der Ohren übernehmen, die Reinigung
zuhause durch Ohrstäbchen empfiehlt sich
nicht, da die Verletzungsgefahr zu groß
ist und Verunreinigungen oft nur noch tiefer ins
Ohr gelangen.
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